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„Uhrensammlung von Patrick: Zwischen Präzision und Emotion, zwischen Wissen und Gefühl."

Von der sachlichen IWC Mark XVI bis zur charmanten Bulova Super Seville: ein persönlicher Blick auf Präzision, Geschichte und die Freude am Tragen.


Meine Uhrensammlung im Porträt: IWC Mark XVI, Rolex Sea-Dweller 16600 und Bulova Super Seville – ein persönlicher Blog über Uhrmacherei und Leidenschaft.
Meine aktuelle Kernsammlung

Einleitung


Manchmal braucht es Jahre, um zu verstehen, warum man sammelt. Am Anfang steht oft die Begeisterung für Technik, Design und Geschichte – aber mit der Zeit wird daraus etwas Tieferes. Jede Uhr, die bleibt, erzählt nicht nur etwas über Uhrmacherei, sondern auch über einen selbst: über Phasen, Vorlieben oder Veränderungen.

Wenn ich heute auf meine Sammlung blicke, sehe ich keine zufällige Ansammlung von Uhren, sondern eine Art persönliches Tagebuch aus Stahl, Glas und Mechanik. Jede Uhr markiert einen Abschnitt, ein Gefühl, eine Erkenntnis. Vielleicht liegt genau darin der Reiz – nicht im Besitz, sondern in der Bedeutung, die sich im Laufe der Zeit einschleicht.



IWC Mark XVI – Die pure Essenz & Fundament der Uhrensammlung


IWC Mark XVI, Rolex Sea-Dweller 16600 und Bulova Super Seville

Wenn ich heute auf meine Sammlung blicke, ist die IWC Mark XVI so etwas wie ihr Fundament. Sie war lange Zeit meine Referenz dafür, was eine gute Uhr sein sollte: klar, funktional, verlässlich. Keine Spielerei, kein Versuch, aufzufallen – nur pure Uhrmacherei, destilliert auf das Wesentliche.

Was mich an ihr fasziniert, ist dieses Gefühl der Selbstverständlichkeit. Die Uhr wirkt, als hätte sie nie eine andere Aufgabe gehabt, als präzise die Zeit zu zeigen. Sie braucht kein großes Auftrittslicht – sie funktioniert einfach. Und genau das ist der Grund, warum sie mich im Alltag begleitet.

Im Inneren arbeitet das Kaliber 30110, ein von IWC überarbeitetes ETA 2892-A2. Es läuft mit 28 800 A/h, hat etwa 42 Stunden Gangreserve und ist auf eine Weise reguliert, die man in dieser Preisklasse selten findet. Kein Show-Finish, keine Zierde – reine Funktionalität. Wenn man die Krone zieht und das Datum justiert, spürt man sofort diese IWC-typische Präzision. Es ist ein Gefühl von mechanischer Ehrlichkeit, das man schwer beschreiben, aber leicht wiederkennen kann.



Ich habe sie oft als „unsichtbare Uhr“ bezeichnet – nicht, weil sie unauffällig ist, sondern weil sie sich nie in den Vordergrund drängt. Sie lässt Raum. Für Kleidung, für Anlass, für Stimmung. Sie ist wie ein stiller Begleiter, der die eigene Ruhe widerspiegelt. Und genau das macht sie für mich zu einem Maßstab.



Rolex Sea-Dweller 16600 – Das Werkzeug ohne Kompromisse


IWC Mark XVI, Rolex Sea-Dweller 16600 und Bulova Super Seville

Wenn die Mark XVI die Uhr für den Alltag ist, dann ist die Sea-Dweller 16600 das Symbol für die Extreme. Sie verkörpert alles, was an mechanischer Uhrmacherei faszinierend ist: Widerstandskraft, Präzision und das Streben nach Perfektion in Situationen, in denen sie eigentlich keiner braucht – und genau deshalb doch jeder will.

Ich erinnere mich noch an den Moment, als ich sie das erste Mal in der Hand hielt. Ihr Gewicht hat überrascht. Kein Luxusgefühl, eher etwas Technisches – wie ein präzises Instrument, das zufällig auch die Zeit anzeigt. Diese Uhr strahlt eine Ruhe aus, die fast einschüchternd ist. Man spürt, dass sie für Aufgaben gebaut wurde, die jenseits des Alltags liegen.

Im Inneren arbeitet das legendäre Rolex-Kaliber 3135, ein Werk, das fast schon mythisch geworden ist. 28 800 A/h, rund 48 Stunden Gangreserve, Chronometer-zertifiziert, mit einer Architektur, die auf Langlebigkeit ausgelegt ist. Es ist eines dieser Werke, die nicht beeindrucken wollen, sondern einfach funktionieren – und das jahrzehntelang.



Ich mag an der Sea-Dweller, dass sie keine Kompromisse eingeht. Keine Lupe, kein Glanz, kein unnötiges Detail. Nur eine Uhr, die gebaut wurde, um zu überleben. Sie ist die physische Manifestation von Funktionalität. Und doch, wenn man sie im Alltag trägt, hat sie eine unerwartete Eleganz. Eine, die nicht aus Dekoration entsteht, sondern aus Konsequenz. Sie erinnert mich immer wieder daran, dass wahre Schönheit nichts mit Anstrengung zu tun hat – sondern mit Klarheit.



Bulova Super Seville Day & Date – Swiss Made mit amerikanischer Seele


IWC Mark XVI, Rolex Sea-Dweller 16600 und Bulova Super Seville

Die Bulova Super Seville kam zu mir in einer Phase, in der ich begonnen hatte, Vintage-Modelle wirklich zu verstehen – nicht nur als alte Uhren, sondern als Zeitzeugen. Sie ist eine Uhr, die Geschichte in sich trägt. Nicht laut, nicht ikonisch, aber ehrlich.

Obwohl Bulova eine amerikanische Marke ist, trägt meine Super Seville den stolzen Schriftzug Swiss Made. Und das ist mehr als nur ein Detail: Im Inneren arbeitet das ETA 2789-1, ein Automatik-Kaliber aus den 1970ern, mit 21 600 A/h, Day-Date-Anzeige und klassischer Schnellverstellung. Es ist robust, charmant und angenehm „mechanisch“ in seiner Haptik. Man hört den Rotor, spürt, wie die Datumsscheibe einrastet, wenn man sie stellt – ein kleines Stück Uhrengeschichte, das greifbar bleibt.

Äußerlich spielt die Super Seville mit vertrauten Formen: geriffelte Lünette, flaches Gehäuse, Day-Date-Layout. Und doch ist sie kein Nachbau, sondern eine Interpretation. Sie wirkt wie eine Antwort auf den Erfolg der großen Schweizer Marken – selbstbewusst, aber ohne Arroganz.



Ich mag ihre Unvollkommenheit. Sie trägt Spuren ihrer Zeit, kleine Eigenheiten in der Typografie, im Gehäusefinish. Aber genau das macht sie lebendig. Wenn ich sie trage, spüre ich, dass sie nicht einfach gebaut wurde, um zu glänzen – sondern um getragen zu werden. Eine Swiss-Made-Bulova mit amerikanischer Seele – vielleicht die treffendste Beschreibung dieser Uhr.



Bulova Lunar Pilot – Präzision mit Weltraumpatina



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Die Lunar Pilot ist die Uhr, die mich am meisten überrascht hat. Auf den ersten Blick ein moderner Chronograph – groß, präsent und technisch. Doch hinter ihr steckt eine Geschichte, die mich sofort gepackt hat: die eines Zeitmessers, der 1971 den Mond erreichte, dort als erste Uhr mit dem Lunar Rover fuhr – und dort fast vergessen wurde.

Als Astronaut Dave Scott während der Apollo-15-Mission seine Omega beschädigte, griff er auf seinen privaten Bulova-Prototypen zurück. Diese Uhr, getragen auf der Mondoberfläche, schrieb unbemerkt ein Kapitel Uhrengeschichte. Jahrzehnte später nahm Bulova dieses Erbe auf – und brachte mit der Lunar Pilot eine Hommage heraus, die mehr ist als nur Re-Edition.

Im Inneren arbeitet kein mechanisches Werk, sondern das High Precision Quartz (HPQ) Kaliber NP20, das mit 262 kHz schlägt – fast achtmal schneller als herkömmliche Quarzwerke. Das Ergebnis: ein butterweich laufender Chronographenzeiger und eine Präzision, die mechanische Werke kaum erreichen.


IWC Mark XVI, Rolex Sea-Dweller 16600 und Bulova Super Seville

Und doch ist sie weit entfernt von der Kälte moderner Quarzuhren. Vielleicht liegt es am Design – das matte Schwarz des Zifferblatts, die klaren Hilfszifferblätter, die Gravur auf dem Gehäuseboden. Vielleicht aber auch daran, dass sie an eine Zeit erinnert, in der der Mensch zum ersten Mal über sich hinausging.

Für mich steht die Lunar Pilot für Mut – den Mut, Dinge anders zu machen. Sie beweist, dass Technologie nicht immer den Zauber nimmt, sondern ihn manchmal erst ermöglicht.


Gedanken zur TAG Heuer 1000 – Über die Freiheit, nicht alles ernst zu nehmen


IWC Mark XVI, Rolex Sea-Dweller 16600 und Bulova Super Seville
Bildquelle: Zeitauktion | TAG HEUER 1000 Professional

Wenn eine Sammlung wächst, wächst auch das Bedürfnis nach Leichtigkeit. Nach einer Uhr, die man einfach trägt, ohne Bedeutung, ohne Konzept. Für mich ist das die TAG Heuer 1000 – zumindest als Gedanke.

Ich habe sie noch nicht gekauft, aber sie begleitet mich schon länger als Idee. Eine Quarzuhr aus den 80ern, robust, funktional, ein bisschen charmant in ihrer Schlichtheit. Unter dem Zifferblatt arbeitet meist ein ETA 955.114 – ein Werk, das man kaum beachtet, bis man merkt, wie zuverlässig es ist. Eine Uhr, die man anlegt, wenn man keine Lust hat, über Uhren nachzudenken.

Vielleicht ist das genau der Punkt: In einer Sammlung, die sich oft um Konzepte, Technik und Geschichte dreht, ist die Vorstellung einer „Spaßuhr“ fast befreiend. Eine Uhr, die nichts beweisen muss.Ob sie jemals einzieht, weiß ich nicht – aber sie erinnert mich daran, warum ich überhaupt angefangen habe zu sammeln: aus Freude.


Fazit


Am Ende bleibt für mich die Erkenntnis, dass Sammeln nie nur etwas mit Objekten zu tun hat. Jede Uhr erzählt eine kleine Geschichte – über Technik, über Zeit, über den eigenen Wandel. Die IWC erinnert mich an Klarheit und Ruhe, die Rolex an Konsequenz. Die beiden Bulovas an den Mut, Charakter über Perfektion zu stellen. Und irgendwo dazwischen liegt der Gedanke an Leichtigkeit – an eine Uhr, die einfach Freude macht.

Vielleicht ist das genau die Balance, die eine Sammlung lebendig hält: zwischen Präzision und Emotion, zwischen Wissen und Gefühl.

Welche Uhr erzählt in eurer Sammlung die stärkste Geschichte?Ich freue mich über eure Gedanken – unten in den Kommentaren oder auf Instagram unter @munichwatchcircle.Denn manchmal beginnt das schönste Sammlergespräch mit einem einzigen Ticken

2 Kommentare


Patrick R.
11. Nov.

Vielen Dank für den Einblick in deine Sammlung und wohin die Reise noch geht. So simpel wie sie ist so vielseitig kann man damit umgehen. Gerade die IWC passt und sieht gefühlt an jedem Band gut aus. Die Rolex hat einen ganz besonderen Charme wenn man Sie mal in der Hand hat. Beide haben mich Live überzeugt und ich schiele seither auch nach einer der beiden Uhren. Vielen Dank für deinen InPut, deine Worte und die Zeit dies mit uns zu teilen. Bis bald!

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Patrick Heß
Patrick Heß
11. Nov.
Antwort an

Vielen Dank mein Lieber,


Mir macht das auch Spaß über meine Uhren und Gedanken zu schreiben. Bei uns kann jeder Beiträge zu seinen Uhren schreiben, wusstet du das schon?


Gregor hat zum Beispiel einen tollen Beitrag zu Ebel geschrieben.

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